40 Jahre Subaru

Vor 40 Jahren kam der Subaru 1600 4WD auf den Schweizer Markt. Obwohl zuerst belächelt, eroberte der Allrad-Kombi das Land im Sturm. Eine Ausstellung im Classic Car Museum in Safenwil zeichnet die Subaru-Erfolgsstory nach.

Als die Emil Frey Gruppe mit dem Import begann, war dem Subaru 1600 4WD der Erfolg nicht in die Wiege gelegt, entsprach er doch nicht wirklich dem hierzulande vorherrschenden automobilen Schönheitsideal. Dafür war er robust, praktisch und preisgünstig: Dank viel Bodenfreiheit und zuschaltbarem Allrad blieb er weder auf Schnee und Eis noch auf Waldwegen oder nassen Wiesen stecken.

Der Firmenpatron Walter Frey hatte einmal mehr den richtigen Riecher, als er Bernhard Russi als Markenbotschafter anheuerte. Der populäre Abfahrtsweltmeister und Olympiasieger aus Andermatt präsentierte das Fahrzeug 1979 in einem dreiminütigen (!) TV-Spot. Offenbar äusserst glaubwürdig: Sein „Truckli“, wie er seinen Subaru abseits der Mikrofone gelegentlich nannte, eroberte die Schweiz aus dem Stand heraus: Bereits zwei Jahre später war der 1600 4WD der meistverkaufte Kombi.

Vor allem bei den Bauern im Alpenbogen stand das erschwingliche Allzweckauto hoch im Kurs, erleichterte es ihnen doch die Bewirtschaftung abgelegener Maiensässe. Quasi über Stock und Stein liess sich jetzt die Milch ins Tal in die Käserei transportieren; daneben fand auch der Nachwuchs samt Hund noch Platz. Für den im Bündnerland aufgewachsenen Simon Bundi, Kurator der Sonderausstellung „Allrad-Pionier. Rallye-Sieger. Kultauto.“ im Classic Car Museum Safenwil, war der Subaru schon fast ein Synonym für Allrad. „Zudem war ich als Bub fasziniert von den Digitalanzeigen auf dem Armaturenbrett.“

Der unscheinbare Personenwagen stand am Anfang des Allradler-Booms in der Schweiz. Bis dahin lag der 4×4-Marktanteil bei weniger als einem Prozent und betraf ausschliesslich Geländewagen, heute verfügt jedes zweite verkaufte Fahrzeug in der Schweiz über dieses Antriebssystem. „Der Subaru 1600 4WD hat unsere heutige Vorstellung, was ein Auto leisten muss, entscheidend mitgeprägt“, erklärt Simon Bundi.

Bald bot Subaru – der Name bezeichnet auf Japanisch auch das Sternbild der Plejaden – mehrere Vierrad-Modellreihen an, vom Kleinwagen bis zum Sportauto. Längst gehört der Allrad-Pionier zum hiesigen automobilen Establishment. Als Alleinstellungsmerkmal verfügen die Fahrzeuge über den permanenten symmetrischen Allradantrieb, gekoppelt mit einem längs eingebauten Boxermotor.

Doch erst mit dem Impreza GT Turbo baute Subaru auch ein emotionales Auto. Dieser war von den Rallye-Boliden abgeleitet, mit denen Subaru 1995, 2001 und 2003 die Fahrerwertung der WRC-Weltmeisterschaft gewann. Später beglückten die Japaner ihre sportliche Fangemeinde mit dem WRX STI 4×4, einer Fahrmaschine, die von einem 2,5-Liter-Boxerturbo mit 300 PS befeuert wurde.

Simon Bundi

Leiter Museum & Archiv