Von Autolust und Filmfaszination

Von Juli bis November hat das Classic Center Schweiz eine Reise in die 60er-Jahre gemacht. Mit der Sonderausstellung „James Bond, die Schweiz und die Autolust der 60er“ kamen Filmfreaks und Autofans gleichermassen auf ihre Kosten.

Die 1960er-Jahre waren das Autojahrzehnt schlechthin. Die Autobegeisterung bei Gross und Klein war damals grösser als je zuvor: Ausflüge, Urlaub, Rennen, Ausstellungen und Spielzeugautos zeugen von der Lust am Autofahren.

Die Bond-Filme bauten diese Autolust natürlich in ihre Geschichten ein. Im Sommer 1964 entstand die berühmte Autoverfolgungs-Szene am Furkapass für GOLDFINGER. Ende der 60er-Jahre drehte man im Berner Oberland IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT: Zwar ohne Aston Martin mit Reifenschlitzer, dafür mit einer Verfolgungsjagd inmitten eines Eisrennens. Die James Bond-Filme trafen damals einen Nerv – und das Auto war mittendrin.

Zusammenarbeit mit Kennern

Der Bond-Teil der Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Steffen Appel und Peter Wälty, den beiden Autoren von „The Goldfinger Files“ – ein prächtiger Bildband, der die Dreharbeiten am Furkapass im Juli 1964 mit vielen faszinierenden Aufnahmen dokumentiert.

Dank der Zusammenarbeit gab es nicht «nur» tolle Archivbilder und die Fahrzeugmodelle aus den beiden Filmen zu sehen, sondern auch Filmrequisiten. Bereits arbeiten Appel und Wälty an ihrem zweiten Bildband, passenderweise zu IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT. Für ihre Bücher haben die beiden mit unzähligen Zeitgenossen gesprochen, bisher unveröffentlichtes Bildmaterial gesammelt und eine Reihe von Drehorten um Andermatt und im Lauterbrunnental aufgespürt.

Zeitzeugen und Passfahrten

Neben der eigentlichen Ausstellung gab es noch Einiges zu erfahren und erleben. Den Auftakt machte Peter Wälty am Season Opening-Brunch am 1. Mai. Er referierte aus seinem Buch „James Bond und die Schweiz“ von 2008 und setzte den Fokus vor allem auf die Beziehungen, die Bond-Erfinder Ian Fleming zur Schweiz hatte. Die eigentliche Ausstellung startete dann am 8. Juli und bot ein Zeitzeugengespräch mit Blick-Fotograf Josef Ritler und Set-Arzt Heinrich Stäbler, die beide im Sommer 1964 bei Goldfinger dabei waren. Ende August fuhr eine Gruppe von 15 Teilnehmern an ebendiese (und weitere) Drehorte rund um Furka, Grimsel und Susten. Kompetent referierte Steffen Appel an Ort und Stelle darüber, wo was und wie gedreht wurde. Tags darauf fuhren Appel und Kurator Simon Bundi sowie Classics-Mechaniker Thomas Wälchli mit den Taxis Aston Martin DB5/DB4 Vantage und Toyota 2000GT für einen guten Zweck. Am Ende konnten wir der karitativen Organisation Spiis & Gwand im nahen Oftringen 1000.- Franken übergeben. Zum Ende der Saison führte die letzte Ausfahrt nach Stechelberg und auf den Piz Gloria, wo über einer dünnen Schneeschicht der blaue Himmel leuchtete.

Und zum Schluss eine fulminante Finissage

Das Schlussbouquet Ende November hatte es in sich. Steffen Appel und Peter Wälty präsentierten ihre Recherchearbeit für den erwähnten zweiten Bildband. Das Buch trägt im Moment noch den Arbeitstitel „The Blofeld Files“ und soll im Frühjahr erscheinen. An aufregende Bildern, soviel ist sicher, wird es auch diesmal nicht mangeln.

Mit dabei waren wieder zwei Zeitzeugen: der Blick-Fotograf Felix Aeberli und der Stuntfahrer Erich Glavitza. Beide waren im Winter 1968/69 bei Bond im Berner Oberland mit dabei. Der mittlerweile 80jährige Glavitza fuhr in den 60er-Jahren erfolgreich Autorennen und half nach IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT noch mit, die Rennunfälle in Steve McQueens LE MANS zu inszenieren.

Impressionen der Finissage vom 27. November 2022

Bilder: Thomas P. Hofer

Impressionen der Vernissage vom 08. Juli 2022

Bilder: Michael Klauser

Rückblick der Vernissage zur Sonderausstellung

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